Das Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR (ZFK) war eine Einrichtung in Leipzig zur Förderung der Laienkunst und Brauchtumspflege in der Deutschen Demokratischen Republik.

Geschichte

Das Zentralhaus für Kulturarbeit – hervorgegangen aus der 1949 etablierten „Zentralstelle für Volkskunst“ – wurde am 1. Februar 1952 in Leipzig als „Zentralhaus für Laienkunst“ gegründet und 1954 zunächst in „Zentralhaus für Volkskunst“ umbenannt, 1962 schließlich in Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR. Es war dem Ministerium für Kultur unterstellt. Seine Aufgabe bestand darin, Konzepte für die Entwicklung der Volkskunst sowie für die Klubarbeit in der DDR zu erstellen. Gemeinsam mit den untergeordneten Kreis- und Bezirkskabinetten war es für die kulturelle Breiten- und Jugendarbeit zuständig.

Die hier entstandenen Konzepte bedienten alle Kunstsparten. Dem Zentralhaus oblag die fachmethodische Arbeit und Anleitung der Zentralen Arbeitsgemeinschaften des künstlerischen Volksschaffens, der Klubs und Kulturhäuser. Außerdem war es verantwortlich für die Organisation und Durchführung zentraler Wettbewerbe und Ausstellungen sowie Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen und für die Auslandsarbeit. Unter der Federführung des Zentralhauses für Kulturarbeit entstanden unter anderem Festspiele der Volkskunst und Feste des Deutschen Volkstanzes. Letztere jährlich stattfindende Veranstaltung wurde mehrfach umbenannt und hieß ab 1970 Tanzfest der DDR. Im Rahmen der Förderung und Pflege des künstlerischen Volksschaffens unterhielt die Institution ein Institut für Volkskunstforschung, eine Leitstelle für Information und Dokumentation des künstlerischen Volksschaffens in der DDR, eine Zentrale Volkskunstschule sowie weitere Institutionen, Arbeitsgemeinschaften und Archive.

Zu den Arbeitsgemeinschaften zählten unter anderem: Amateurfilm, Amateurpuppentheater, Bildnerisches Volksschaffen, Blasmusik, Bühnentanz, Chor, Diskothek, Kabarett, Laientheater, Schreibende Arbeiter, Sinfonik, Tanzmusik, Turniertanz, Zauberkunst.

Zum Ende der DDR hin wurde am 31. März 1990 auch das Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR aufgelöst.

Publikationen

Der zugehörige Eigenverlag gab zu all diesen Bereichen Bücher, Broschüren und Zeitschriften heraus.

Darüber hinaus erschien dort unter anderem ab 1980 eine Schriftenreihe mit agitatorischen Werkauszügen, Proasatexten, Lyrikbeispielen und Liedern namens Kunst ist Waffe. Die Reihe war gewissermaßen die erweiterte Fortführung der 1956 begonnenen Faltblattserie Der Funke. Flugblatt für künstlerische Agitationsbrigaden. Im Friedrich Hofmeister Musikverlag war bereits 1952 ein Mitteilungsblatt namens Volkskunst. Monatsschrift für das künstlerische Laienschaffen aufgelegt worden. Die Zeitschrift sollte alle Bereiche der Volkskunst abdecken – als Orientierungshilfe für sich eigenschöpferisch betätigende Bevölkerungskreise.

Im Januar 1956 setzte mit der Zeitschrift Wort und Spiel (für Dramatische Zirkel, Kabarett, Puppenspiel und künstlerisches Wort) die Zersplitterung ein, die eine Reihe von auf die einzelnen Bereiche abzielenden Fachausgaben hervorbrachte, darunter beispielsweise Volksmusik. Zeitschrift für das musikalische Laienschaffen (von 1956 bis 1989, ab 1971 u.d.T. Musik-Forum. Zeitschrift für alle Gebiete des musikalischen Volksschaffens), Ich schreibe. Zeitschrift für die Bewegung schreibender Arbeiter (1960 bis 1989), oder Kultur und Freizeit: Zeitschrift für Theorie und Praxis des geistig-kulturellen Lebens (1973 bis 1989).

Ebenso konnten Liedblätter beim „Zentralvertrieb für Volkskunstmaterial“, dem ehemaligen Kommissionsgeschäft des Hofmeister-Verlags, der als volkseigen vom Zentralhaus geführt wurde, im festen Abonnement bezogen werden.

Zitate

Direktoren

  • 1952–1955: Werner Kühn
  • 1955–1957: Horst Nendel
  • 1957–1960: Fritz Pötzsch
  • 1960–1963: Rudolf Raupach
  • 1963–1965: Wolfgang Gruber
  • 1966–1990: Jürgen Morgenstern

Auszeichnungen

  • Vaterländischer Verdienstorden in Silber
  • 1965: Preis für künstlerisches Volksschaffen
  • Artur-Becker-Medaille der Freien Deutschen Jugend

Einzelnachweise

Weblinks

  • Bestand 20298 Zentralhaus für Kulturarbeit, Leipzig im Staatsarchiv Leipzig
  • Darstellung des ersten Jahrzehnts auf kulturnation.de
  • Zentralhaus für Kulturarbeit im Archiv der Akademie der Künste, Berlin

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